Ich fotografiere jedes Jahr nur eine bestimmte Anzahl an Hochzeiten, da sie mich emotional immer sehr in ihren Bann ziehen und ich mich ganz auf „meine Hochzeitspaare“ einlassen möchte. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass ich nicht abstumpfe sondern mir immer auch einen frischen Blick auf die fotografischen Situationen bewahre. Als Fotografin liebe ich es, offen und interessiert auf Menschen zuzugehen und mehr über sie und ihre Geschichten zu erfahren. Ich schaffe Erinnerungen, die von Dauer sind und werde selber Teil ihrer persönlichen Geschichte. Dadurch, dass ich mich oft von Literatur, Kunst, Musik und Film inspirieren lasse, erinnern meine Arbeiten manchmal an Filmstills. Ich habe während der Brautpaar- Porträtsession immer viele Ideen im Kopf.
Regnerisches Wetter muss kein Hindernis darstellen, sondern kann im Gegenteil ein Ansporn sein, die Situation kreativ zu nutzen und ausdrucksvolle “Regenbilder” zu erschaffen. Ungestellte Natürlichkeit und einen Blick auf die fröhlichen, persönlichen, einmaligen Momente habe ich in meiner Arbeit bewahrt. Meine Bilder sollen zeitlos und dennoch lebendig sein.
Liebe geht bekanntlich manchmal um den halben Erdball, denn Luke ist aus Australien und Silke aus Deutschland. Beide haben sich in Deutschland kennengelernt. Ich kann aus eigener Erfahrung erahnen, welche Herausforderungen aber auch besonders reizvolle Erfahrungen so eine multikulturelle Ehe mit sich bringen kann. Silkes und Lukes kirchliche Trauung fand in der Neanderkirche in Düsseldorf statt. Mitten in der Altstadt zwischen Kneipen und Touristenspots ist diese Kirche wie ein Ruhepol und hat fast eine Art an dörflicher Bescheidenheit bewahrt. Vor und nach dem Eheversprechen sorgte der Chor für die musikalische Untermalung. Draußen bildeten alle Gäste einen Spalier und es wurden fleißig Blütenblätter geworfen.
Danach ging es zur Hochzeitsfeier ins Cafe del Sol an den Yachthafen in Düsseldorf Lörick. Diese Location ist wunderschön am Deich an einem Rheinarm gelegen. In der Nähe uralter Pappeln am Rheinufer machten wir auch die Brautpaar-Porträtfotos. Ich konnte an der Location viel mit dem Licht, den schönen Sommerfarben und den interessanten Bildausschnitten spielen. Viele liebe Freunde und eine große, engagierte Familie spielten den ganzen Hochzeitstag über eine große Rolle, sei es bei den Chorliedern, während der Reden, bei der Feier, dem Kuchen und beim Tanzen. Es gab wunderschöne, persönliche, selbstgestaltete DIY und Demo-Elemente und Geschenke. Die Reden wurden jeweils ins Englische oder Deutsche übersetzt. Alles war durch und durch romantisch. Dabei wuselten immer auch Kinder herum, lachten, tanzten und hatten viel Spaß. Die kleine Tochter der beiden war eine richtige Partylöwin und Naschkatze und naschte unbemerkt als erste vom Schokopuder der Hochzeitstorte.